Pressemitteilung des BDSW 09 / 2022
Berlin / Hamburg - Der BDSW verlieh im Rahmen seiner 55. Mitgliederversammlung den nunmehr 5. BDSW Mitarbeiterpreis. „Ich freue mich sehr, auch in diesem Jahr drei Beschäftigte aus unseren Mitgliedsunternehmen vorstellen und auszeichnen zu dürfen, an deren Beispiel sich zeigen lässt, mit welcher Einsatzbereitschaft, Aufmerksamkeit und Hingabe in der Sicherheitsbranche gearbeitet werden kann“, so Lutz Kleinfeldt, Juryvorsitzender und BDSW-Vizepräsident. Immer wieder gebe es Situationen im Berufsalltag der Beschäftigten, die diese an die Grenzen dessen bringen, was als „normaler Job“ bezeichnet werden kann - aber besonders diese Momente zeigen dann, wie wichtig es in der Branche ist, gutes Personal zu haben.
„Obwohl alle Bewerbungen Beschäftigte gezeigt haben, die ein hohes Maß an Einsatz während ihrer Tätigkeit oder im Zusammenhang damit gezeigt haben, stachen die ausgewählten drei Mitarbeiter deutlich aus den restlichen Bewerbungen hervor“, betont Kleinfeldt in seiner Laudatio. Mitarbeiter*innen wie die ausgezeichneten Beschäftigten, seien das Aushängeschild der Branche und sorgen dafür, dass eine Branche, die oft mit negativen Schlagzeilen zu kämpfen habe, auch strahlen könne.
Die diesjährigen Gewinner sind Bernd Jankowski, Wach- und Schließgesellschaft mbH & Co.KG Mönchengladbach (1. Platz), Robert Bako, Pond Security Service GmbH am Standort Landstuhl (2. Platz) und Oliver Heinrich, Bremer Niederlassung der KÖTTER SE & Co. KG Security, Hamburg (3. Platz).
Foto: Thomas Beutel
Die Gewinner
1.Platz
Bernd Jankowski hat in einer Nachschicht in der Leitstelle einer Bank eindrucksvoll bewiesen, welche Fähigkeiten und welches Maß an Aufmerksamkeit er während seiner Tätigkeit an den Tag legt. In der Leitstelle sind u. a. eine Vielzahl von Videoüberwachungen aufgeschaltet, die Livebilder aus allen SB-Bereichen der örtlichen Bankfilialen zeigen. Gegen 3 Uhr in der Nacht wurde Herr Jankowski auf die Bilder aus einer der Geschäftsstellen aufmerksam. Ein älterer Mann wurde von einem jüngeren Mann zum Geldautomaten begleitet. Bis auf die Tatsache, dass dies mitten in der Nacht passierte keine besondere Situation. Herr Jankowski verlies sich aber glücklicherweise auf seinen Instinkt, dass es sich bei der Situation, die er gerade beobachtete, eben doch nicht um eine reguläre SB-Bereich Situation handelte. Er verständigte die Polizei und schilderte während deren Anfahrt die Situation, die er live beobachtete. Kurze Zeit später wurde auf den alten Mann eingeschlagen und er wurde zu Boden geworfen. Nur Sekunden später erfolgte der Zugriff der Polizei. Herr Jankowski hat durch seine besonders aufmerksame Beobachtung und sein feinfühliges Gespür für die Situation dafür gesorgt, dass dem alten Mann, der zum Abheben des Geldes gezwungen werden sollte, nicht noch Schlimmeres passierte und dass die Polizei den Täter sofort stellen und in Gewahrsam nehmen konnte.
„Wir möchten mit der Wahl von Bernd Jankowski zum Mitarbeiter des Jahres 2021 zeigen, wie wichtig es ist, dass sich die Beschäftigten unserer Branche mit Leib und Seele ihrer Tätigkeit widmen“, so Kleinfeldt.
2. Platz
Robert Bako fand auf seinem täglichen Kontrollgang vor einem Fahrzeug eine stark blutende und an den Unterarmen verletzte Person. Trotz zunächst starker Gegenwehr konnte er das Opfer irgendwann beruhigen und begann die Wunden zu verbinden. Aufgrund des großen Blutverlusts und der Dringlichkeit der Situation, drückte Herr Bako geistesgegenwärtig mit seinen Händen auf die Wunden, um die Blutung zu stillen. Er trug dabei aufgrund des Zeitdrucks keinerlei Schutzhandschuhe, sondern half der verletzten Person ungeachtet der eigenen Gesundheit und rettete so deren Leben.
„Für Herrn Bako stellte sich gar nicht die Frage, ob er neben der Alarmierung der Rettungskräfte und trotz der starken Abwehrhaltung der verletzten Person, weitere und ganz konkrete Rettungsmaßnahmen durchführen sollte. Er ließ sich nicht davon abhalten zu helfen und hat die Situation besonnen bewältigt“, so Kleinfeldt.
3.Platz
Oliver Heinrich hat von seinem Einsatzort einen Raubüberfall bemerkt. Eine Gruppe von vier Männern hielt ein männliches Opfer fest und durchsuchte es nach Wertsachen. Herr Heinrich entschloss sich einzuschreiten, um dem Opfer zu helfen. Gemeinsam mit anderen Zeugen versuchte er die Räuber zu stellen. Nachdem sie einen der Täter festhalten konnten, versuchte ein anderer Täter diesen gewaltsam zu befreien. Drei Täter konnten fliehen - einer konnte jedoch durch Oliver Heinrich festgehalten werden. Gemeinsam mit einem anderen Zeugen, der sich als Polizist zu erkennen gab, fixierte er den Täter bis zum Eintreffen der Polizei. Sowohl Herr Heinrich als auch weitere Zeugen erlitten bei ihrer Hilfestellung leichte Verletzungen, gaben aber trotzdem nicht auf.
„Trotz der Brisanz der Situation ist für Herrn Heinrich Zivilcourage selbstverständlich gewesen und er hat durch sein beherztes Eingreifen und das - wie er es selbst bezeichnet hat „bei der Arbeit auch über den Tellerrand zu schauen“ einem Menschen geholfen“, lob Kleinfeldt den Preisträger.
Brancheninformationen (www.bdsw.de)
Private Sicherheitsdienstleister in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 265.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 2021 lag der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen bei rund 9,85 Mrd. Euro - davon entfallen auf die Segmente Geld und Wert ca. 500 Mio. Euro und Luftsicherheit 817 Mio. Euro, insgesamt also 1,3 Mrd. Euro. Die im BDSW organisierten Unternehmen bieten vor allem hochwertige Dienstleistungen an. Dazu gehören u. a. Schutz von Kraftwerken und anderen Einrichtungen der Kritischen Infrastruktur sowie von militärischen Liegenschaften, Pforten- und Empfangsdienste, qualifizierte Objekt- und Werkschutzdienste. Eine stark zunehmende Bedeutung hat die Kombination von moderner Sicherheits- und Überwachungstechnik mit personellen Dienstleistungen („Integrierte Sicherheitslösung“).