In der Sicherheitswirtschaft besteht trotz Wirtschaftsbooms ein Imageschaden.

Im vergangenen Jahr beschäftigten private Sicherheitsdienstleister in Deutschland immerhin rund 247.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Das Fachpersonal bewacht Kaufhäuser, wird von der Deutschen Bahn eingesetzt, schützt Geld- und Werttransporte und sorgt bei Veranstaltungen für die Sicherheit der Besucher.

Das Geschäft brummt. Im Jahr 2015 wurde ein Umsatz von ca. 7 Mrd. Euro erwirtschaftet. Wieso also hat die Branche mit einem schlechten Image zu kämpfen? Die Verbreitete Meinung: Mitarbeiter sind schlecht ausgebildet und unzureichend geprüft.

Klare Regeln, zufriedene Auftraggeber, guter Ruf

„Unsere Branche ist trotz Imageschadens aus der deutschen Sicherheitsarchitektur nicht mehr wegzudenken. Dementsprechend hoch muss die Qualität und einheitlich müssen die Regeln für die 247.000 Beschäftigten sein”, erklärte BDSW-Hauptgeschäftsführer Dr. Harald Olschok im Oktober in einer Verbandspressemitteilung. Bereits seit Jahren weist der Verband auf die Notwendigkeit eines speziellen Security-Gesetzes hin, in dem Rechte und Pflichten für die Sicherheitswirtschaft verankert sind und die zu einem verbesserten Image beitragen können.

Doch erst nach rufschädigenden Vorfällen mit Sicherheitsmitarbeitern in Flüchtlingsunterkünften hat die Bundesregierung reagiert. Die Koalition aus CDU, CSU und SPD erkannte: Gemessen an der hohen Verantwortung der privaten Sicherheitswirtschaft, ist die gesetzliche Regulierung der Branche unzureichend, das ist schlecht für das Branchenimage. Eckpunkte einer Gesetzesnovelle, letztendlich auch für eine Image-Aufbesserung, wurden erarbeitet und seit 2016 im Bundestag als Gesetzentwurf diskutiert.

Gut geschultes Personal als Aushängeschild

Demnach soll es unter anderem verbesserte Schulungsprogramme und regelmäßige Überprüfungen der Unternehmen und des Personals geben, die einen Beitrag zur Reputation der Sicherheitswirtschaft leisten können. Ein Vorschlag, der der Forderung des BDSW sehr nahe kommt. So kritisiert der Bundesverband die gewerbliche Zugangsvoraussetzung, die als „Mindest-Qualifikation“ für einen Großteil der Tätigkeiten in der Sicherheitsbranche gilt, als überholt und unzureichend.

BDSW-Hauptgeschäftsführer Dr. Harald Olschok: „Die Qualität der Dienstleistung und die Qualifizierung der Beschäftigten sind maßgeblich für eine effektive Sicherheitsdienstleistung und ein gutes Image. Eine allgemeine Grundeinführung sei nicht zielführend“, so Olschok weiter.

Schwarze Schafe sorgen für schlechtes Image

Gerade um schwarze Schafe der Branche auszusortieren, könne ein solches Gesetz helfen, ist sich Jörg Mokry sicher. Der Geschäftsführer der Löwen Sicherheit aus Leipzig ist im Arbeitskreis Veranstaltungsordnungsdienst (VOD) des BDSW und Sprecher für den BDSW-Landesverband Sachsen. „Die Meldungen zu Übergriffen von Security-Mitarbeitern auf Flüchtlinge haben dem Ruf der gesamten Branche geschadet“, so Mokry. „Die Unternehmen, die in die Vorfälle verwickelt waren, seien nicht ausreichend kontrolliert worden, zudem seien deren Mitarbeiter für die Tätigkeiten nicht geeignet gewesen.

Diese schwarzen Schafe haben deutschlandweit 15.000 Sicherheitsmitarbeiter in Misskredit gebracht, die bislang einen guten Job in den Flüchtlingsunterkünften erbracht haben", erklärt der Sicherheitsdienstleister.

Das Ansehen der Sicherheitswirtschaft leidet zu Unrecht, denn bei Verstößen Einzelner werde gleich die ganze Branche in „Sippenhaft“ genommen. Ideal wäre es, so Mokry, wenn nicht mehr das Wirtschaftsministerium für Belange der Sicherheitswirtschaft zuständig wäre, sondern das Bundesinnenministerium. „Da die Polizei diesem Ressort unterstellt ist, könnten Schnittstellen so besser genutzt werden“, ist sich Mokry sicher.

Doch das Bundesinnenministerium will nach Angaben des BDSW davon nichts wissen. „In 26 EU-Staaten gibt es Sondergesetze für Security-Unternehmen, nur nicht in Deutschland (SECmarket berichtete). Das würden wir uns aber dringend wünschen, um der Aussage, eine Säule der nationalen Sicherheitsarchitektur zu sein und einem guten Ruf auch gerecht zu werden“, erklärt der Sicherheitsexperte.

Security – Nicht nur Doorman

Um die Wahrnehmung und das Image von Security-Berufen in der Öffentlichkeit positiv zu besetzen, müssten laut Jörg Mokry die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten in der Branche besser publik gemacht werden. Denn auch in der deutschen Sicherheitswirtschaft fehlt es an qualifiziertem Nachwuchs. Das liege, neben dem derzeitigen Ruf, sicher unter anderem an dem Unwissen darüber, dass es mehr als 111 Möglichkeiten in der Branche gibt.

Auch die Aufstiegsmöglichkeiten seien enorm. „Egal ob eine Weiterbildung zum Manager, Einsatzleiter oder Projektleiter – die deutsche Sicherheitswirtschaft ist mehr als nur Türsteher!“, so Mokry. Gerade in der Veranstaltungsbranche sei die Weiterbildung für Führungskräfte das Nonplusultra. Derzeit wird zusammen mit der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft ein deutschlandweit zentrales Schulungsprojekt entwickelt, mit dem Ziel einer einheitlichen Weiterbildung und eines Beitrags zur Reputation.

SECmarket-App leistet Image-Beitrag

Mit der von Jörg Mokry entwickelten SECmarket-App soll das breite Spektrum der Branche bekannt gemacht werden. Erstmalig werden mit der App alle Tätigkeiten der Sicherheitswirtschaft, diverse Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten im gesamten Bundesgebiet und aktuelle Informationen gebündelt. „Wer bereits in der Branche tätig ist oder einen Ausbildungsplatz sucht, wird hier schnell fündig und bekommt einen umfassenden Überblick über die Jobmöglichkeiten in der Sicherheitswirtschaft – ohne stundenlanges Googeln.“

Auch für Kunden, die ein Sicherheitsunternehmen beauftragen wollen, biete die App Vorteile. „Die meisten Anbieter seien Mitglieder des BDSW, erklärt Mokry, und die seien definitiv qualitätsgeprüft. Das kann schon die Spreu vom Weizen trennen.“ Für eine Aufbesserung von Qualität und Image sorgt auch eine Filterung nach weiteren für die Sicherheitsbranche wichtigen Kriterien, wie der DIN 77220 und dem SEC-Check (eine von SECmarket durchgeführte Prüfung).

 


Pressekontakt:
Bettina Kretzschmar
SECmarket UG
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Tel: +49 341 25255021
Fax: +49 341 25255010
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Internet: www.secmarket.de

 

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