Pressemitteilung des BDSW 42 / 2020

Mit Entsetzen hat die Tarifkommission der Landesgruppe Schleswig-Holstein die Forderung der Gewerkschaft ver.di für die laufende Tarifrunde kommentiert. „Sowohl über die Höhe der Forderung als auch über den Umgang mit dem Tarifpartner wundern wir uns doch sehr,“ sagte Lutz Kleinfeldt, Vorsitzender der Landesgruppe und Vize-Präsident des BDSW.

„Auf der einen Seite fordert ver.di in völliger Verkennung der wirtschaftlichen Lage wegen der Pandemie 19 % Lohnerhöhung, auf der anderen Seite wird uns ein Tarifdiktat vorgeworfen, obwohl sich beide Parteien einig waren, dass unsere Seite frühzeitig das „Ende der Fahnenstange“ in Bezug auf die Möglichkeiten zu Erhöhungen aufzeigt. So kann man nicht miteinander umgehen.“

Kleinfeldt führte aus, dass die Gewerkschaft den Tarifvertrag zwar gekündigt, aber zu keinem Zeitpunkt Forderungen aufgestellt habe, wie dies sonst üblich sei. Stattdessen habe man sich auf Initiative der Arbeitgeberseite am 5.11. zu einem virtuellen Meinungsaustausch getroffen. „Hier haben wir die Situation der Unternehmen in Bezug auf die Corona-Pandemie geschildert und klargemacht, dass wir angesichts der Unsicherheiten nicht zu großen Sprüngen in der Lage sind. Wir haben, um die Gespräche zu vereinfachen und nicht in mehreren Runden um den heißen Brei herumreden zu müssen, ein endgültiges Angebot angekündigt, eine Vorgehensweise, mit der ver.di einverstanden war. Nachdem wir nun eine Erhöhung in Höhe von 1,9% bei einer einjährigen Laufzeit angeboten haben, wird uns ein Tarifdiktat vorgeworfen,“ echauffierte sich der BDSW-Verhandlungsführer.

Dieses Angebot liege um 0,5% über dem Abschluss im öffentlichen Dienst, wo sich die Löhne im ersten Jahr um 1,4 % erhöhen. „Wir haben im Gespräch angeregt, zunächst im ersten Jahr eine moderate Erhöhung zu vereinbaren, um danach die Lage neu bewerten zu können,“ erläuterte Kleinfeldt. „Offensichtlich hat unser Tarifpartner diese Herangehensweise nicht verstanden.“ Stattdessen habe man eine Forderung aufgestellt, die um das Zehnfache höher ist. „Dafür fehlt uns jedes Verständnis,“ schloss Kleinfeldt.




Brancheninformationen (www.bdsw.de)
Private Sicherheitsdienstleister in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 267 000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 2019 lag der Umsatz nach ersten Schätzungen bei rund 9,25 Mrd. Euro - davon entfallen auf die Segmente Geld und Wert ca. 613 Mio. Euro und Luftsicherheit 962 Mio. Euro, insgesamt also 1,5 Mrd. Euro. Die im BDSW organisierten Unternehmen bieten vor allem hochwertige Dienstleistungen an. Dazu gehören u. a. Schutz von Kraftwerken und anderen Einrichtungen der Kritischen Infrastruktur sowie von militärischen Liegenschaften, Pforten- und Empfangsdienste, qualifizierte Objekt- und Werkschutzdienste. Eine stark zunehmende Bedeutung hat die Kombination von moderner Sicherheits- und Überwachungstechnik mit personellen Dienstleistungen („Integrierte Sicherheitslösung“). Der Umsatz beträgt ca. 900 Mio. Euro.

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