Pressemitteilung des BDSW 70 / 2021

Berlin - Die deutsche Wirtschaft ist täglich durch Spionage, Sabotage, Cyberangriffe und Kriminalität bedroht. Der jährliche Schaden für die deutsche Volkswirtschaft beläuft sich nach Studien auf mindestens 220 Milliarden Euro. „Wir müssen bei der gemeinsamen weiteren Entwicklung von Schutzkonzepten im Rahmen der „Initiative Wirtschaftsschutz“ die Zielgruppe der KMU-Unternehmen mehr als bisher in den Fokus nehmen“, appellierte BDSW Hauptstadtbüroleiter Dr. Berthold Stoppelkamp an Staat und Verbände auf dem 3. Berliner Kongress für wehrhafte Demokratie, wo er in einem Fachforum BDSW-Präsident Gregor Lehnert vertrat.

Hier wurden aktuelle Zusammenarbeitsformen von Wirtschaft und Staat bewertet sowie Anliegen und Hilfestellungen der Sicherheitswirtschaft, Unternehmenssicherheit und des Staates zur Weiterentwicklung des Wirtschaftsschutzes in Deutschland diskutiert.

Stoppelkamp verwies auf den signifikanten Beitrag, den die Sicherheitswirtschaft durch integrierte Sicherheitslösungen zum Wirtschaftsschutz für die zu 99 Prozent mittelständisch geprägte deutsche Wirtschaft beitrage. Es sei dringend erforderlich, dem volkswirtschaftlich relevanten Thema Wirtschaftsschutz eine größere sicherheitspolitische Bedeutung innerhalb der zukünftigen Bundesregierung und damit in der Sicherheitsarchitektur Deutschlands zu geben. Die Sicherheit der Wirtschaft sei eine immer wichtiger werdende Querschnittsaufgabe und berühre die Zuständigkeit verschiedener Ministerien. „Es sind derzeit zu viele Abstimmungsprozesse innerhalb der Bundesregierung erforderlich, um kurzfristige und mittelfristig wichtige Maßnahmen zum Schutz der Wirtschaft zu ergreifen“, so Stoppelkamp. Deshalb fordert der BDSW eine/n Beauftragte/n der Bundesregierung für Wirtschaftsschutz, der oder die zeitnah durch die neue Bundesregierung benannt werden sollte. Auch in anderen wichtigen Themenfeldern habe sich die Benennung von Beauftragten durch die Bundesregierung bewährt, wie zum Beispiel für Luft- und Raumfahrt und die Maritime Wirtschaft.

„Eine Beauftragte oder ein Beauftragter für Wirtschaftsschutz könnte ressortübergreifend eine Analyse aktueller und zukünftiger Bedrohungen für die Wirtschaft vornehmen und ebenfalls ressortübergreifend Abwehrmaßnahmen, auch durch Vorschläge zur Anpassung von Gesetzlichkeiten initiieren. Ebenso sollte ihm oder ihr die Organisation, Veranstaltung und Leitung nationaler Wirtschaftsschutzkonferenzen obliegen“, führte Stoppelkamp aus. Die Sicherheitswirtschaft, für die derzeit ein eigenständiges Gesetz im Bundesinnenministerium erarbeitet werde, erhielte so einen zentralen Ansprechpartner auf hoher politischer Ebene und könnte so ihre wichtige Schutzfunktion für die Wirtschaft und Öffentliche Sicherheit weiter stärken.


Wirtschaftsschutz
Zum Schutz vor Spionage, Datendiebstahl, Sabotage und Wirtschaftskriminalität bieten die BDSW - Mitgliedsunternehmen hochwertige integrierte Sicherheitsdienstleistungen für Industrie, Einrichtungen Kritischer Infrastrukturen sowie kleine und mittelständische Unternehmen ohne eigene Sicherheitsabteilungen an. Der BDSW bildet damit im Wirtschaftsschutz einerseits die Brücke zum deutschen Mittelstand mit seinen Hidden Champions und andererseits zu den Sicherheitsbehörden. Er ist Mitinitiator der „Initiative Wirtschaftsschutz“ und bringt sich durch Kooperation mit den Sicherheitsbehörden aktiv in die Weiterentwicklung der nationalen Sicherheitsarchitektur auf Bundes- bzw. Landesebene ein.

 

 

 

 

 

 

 

Brancheninformationen (www.bdsw.de
Private Sicherheitsdienstleister in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 260 000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 2020 lag der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen bei rund 9,2 Mrd. Euro - davon entfallen auf die Segmente Geld und Wert ca. 500 Mio. Euro und Luftsicherheit 817 Mio. Euro, insgesamt also 1,3 Mrd. Euro. Die im BDSW organisierten Unternehmen bieten vor allem hochwertige Dienstleistungen an. Dazu gehören u. a. Schutz von Kraftwerken und anderen Einrichtungen der Kritischen Infrastruktur sowie von militärischen Liegenschaften, Pforten- und Empfangsdienste, qualifizierte Objekt- und Werkschutzdienste. Eine stark zunehmende Bedeutung hat die Kombination von moderner Sicherheits- und Überwachungstechnik mit personellen Dienstleistungen („Integrierte Sicherheitslösung“).

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