Pressemitteilung des BDSW 33 / 2021

Berlin/Bad Homburg – Mit Besorgnis hat der Landesgruppenvorsitzende der Landesgruppe Berlin des BDSW Berichte über kriminelle Netzwerke in Zusammenhang mit der Bewachung von Flüchtlingsunterkünften in Berlin zur Kenntnis genommen. „Der BDSW distanziert sich mit allem Nachdruck von diesen Unternehmen und derartigen kriminellen Praktiken“, sagte Rainer Ehrhardt nach Ausstrahlung eines entsprechenden Beitrags in der Abendschau des RBB und Medienberichten.

„Es handelt sich hierbei nicht um Mitglieder des Verbandes“, sagte Ehrhardt weiter. „Mit den richtigen Ausschreibungskriterien und Vergabeentscheidungen sowie der Kontrolle der Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen lassen sich solche Praktiken verhindern.“

Den Berichten zufolge sollen bei der Bewachung von Berliner Flüchtlingsheimen kriminelle Netzwerke aus privaten Sicherheitsunternehmen aktiv sein, die im Verdacht stehen, die öffentliche Hand seit Jahren durch Scheinrechnungen und Abrechnungsbetrug zu schädigen. „Wir als Bundesverband haben strenge Kriterien bei der Beantragung der Mitgliedschaft“, sagte der Landesgruppenvorsitzende. Speziell die Landesgruppe könne Antragsteller ablehnen. „Dies haben wir in verschiedenen Fällen auch getan, weil die Herangehensweise der Antragsteller nicht unseren Standards entspricht.“

Besonders auffällig war in der Vergangenheit, dass bei der Vergabe der Aufträge regelmäßig einzig und allein der niedrigste Preis als Kriterium herangezogen wurde. Sofern Qualitätskriterien in die Vergabeentscheidung mit einfließen, sind diese oft so gestaltet, dass es trotzdem auf eine Preisvergabe hinausläuft. „Tatsächliche Qualitätskriterien und Auskömmlichkeit der Angebotspreise werden nicht beachtet. Billigstanbieter mit schlecht ausgebildetem Personal und intransparentem Geschäftsgebaren werden engagiert und später auftretende Unregelmäßigkeiten beklagt.“

So werden die seriös agierenden Unternehmen der Branche unverschuldet in Misskredit gebracht. „Die Mitglieder des BDSW halten sich an alle gesetzlichen und tarifvertraglichen Regelungen.“ Der BDSW fordert die Auftraggeber dazu auf, Qualitätskriterien, Auskömmlichkeit der Angebotspreise und die Mitgliedschaft im Verband bei der Vergabe zu berücksichtigen, um Missstände künftig zu vermeiden. Hierzu verwies der Landesgruppenchef auf den von der UNICEF und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aktualisierten Leitfaden „Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“.

Brancheninformationen (www.bdsw.de)
Private Sicherheitsdienstleister in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 260 000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 2020 lag der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen bei rund 9,2 Mrd. Euro - davon entfallen auf die Segmente Geld und Wert ca. 500 Mio. Euro und Luftsicherheit 817 Mio. Euro, insgesamt also 1,3 Mrd. Euro. Die im BDSW organisierten Unternehmen bieten vor allem hochwertige Dienstleistungen an. Dazu gehören u. a. Schutz von Kraftwerken und anderen Einrichtungen der Kritischen Infrastruktur sowie von militärischen Liegenschaften, Pforten- und Empfangsdienste, qualifizierte Objekt- und Werkschutzdienste. Eine stark zunehmende Bedeutung hat die Kombination von moderner Sicherheits- und Überwachungstechnik mit personellen Dienstleistungen („Integrierte Sicherheitslösung“).

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